04.12.2004:
Waffenlehrgang mit Shihan Wolfgang Gröger 12. Dan | ||
Am
04.12.2004 fanden sich über 30 Budo-Freunde zur letzten großen
Veranstaltung der IAWO in diesem Jahr zusammen. Der Präsident der
IAWO Meisterlehrer Wolfgang Gröger begrüßte die Teilnehmer
herzlich zu einem Lehrgang, dessen Schwerpunkte auf Techniken mit den
unterschiedlichsten Waffen des mittelalterlichen Japan lagen. |
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Bereits zur
Erwärmung begann Gröger mit einigen Grundschnitten und Stichen,
die mit dem japanischen Schwert (Katana) ausgeführt wurden. Natürlich
übten die Teilnehmer ausschließlich mit den dafür vorgesehenen
Übungswaffen aus Holz (bokken). Dann ging es direkt mit Partnerübungen weiter. Gröger verdeutlichte immer wieder, wie wichtig der richtige Körpereinsatz beim Ausweichen in der Verteidigung und beim darauffolgenden Angriff ist. Zudem ermahnte er die Teilnehmer, stets auf die richtige Distanze zu achten. Dies galt ebenso für den Angreifer, der seine Technik präzise ausführen sollte, wie für den Verteidiger, der seinerseits den Abstand zum Angreifer so korrigieren musste, dass er die Möglichkeit zum Kontern bekam, ohne selbst verletzt zu werden. |
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Gröger demonstrierte viele verschiedene Techniken, bei denen teils auch Elemente zum Ablenken des Angreifers eingebaut waren. So wurde durch zuwerfen einer Papierkugel der damals übliche Einsatz von Blendpulvern imitiert. Gröger verdeutlichte zudem, dass der geübte Kämpfer nicht nur mit dem Schwert arbeitet, sondern zudem auch durch Fußtritte, den Kampf entscheidend beeinflussen kann. |
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Nach
dem Kampf Schwert gegen Schwert, folgten Techniken mit dem Hanbo (Stock
ca. 90 cm) als Verteidigung gegen Schwertangriffe. Hier machte Gröger
zunächst deutlich, dass der Stock nicht unbedingt zum Blocken eines
Schwertangriffes geeignet ist. Die japanischen Schwerter zählen zu
den schärfsten und stabilsten Waffen der Welt. Die Klingen würden
einen Stock ohne weiteres einfach durchschneiden. Aber Gröger zeigte
verschiedene Möglichkeiten, wie auch mit einer Holzwaffe den Schwertangriffen
beizukommen ist. Ebenso wurden im Anschluss mit dem Hanbo diverse Messerangriffe
abgewehrt. Hier machte Gröger wieder auf den richtigen Körpereinsatz
und die vollständige Ausnutzung der Länge der Waffe aufmerksam. |
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Der
nächste Teil galt dem Bo (Langstock ca. 180 cm). Der Bo war früher
ein stetiger Begleiter der verschiedensten Gesellschaftsschichten des
alten Japan. Als Wander- oder Pilgerstab wurde er ebenso benutzt, wie
als Arbeitsgerät oder Stütze für die Alten. Zudem fand
sich diese Waffe als Stiel in den verschiedensten Gerätschaften der
Bauern wieder. Gröger machte deutlich, wie die Länge des Bo
richtig eingesetzt wird. Dadurch wird es für den Angreifer nahezu
unmöglich, den Abstand so zu verringern, dass seine Angriffe ins
Ziel treffen. Anhand von Faust- und Schwertangriffen demonstrierte Gröger,
wie vielseitig der Bo eingesetzt werden kann. |
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Auch die anschließenden Übungen mit dem Speer und der Naginata (ein Bo, an dessen einem Ende eine Schwertklinge angebracht ist) verliefen ähnlich. Nur das der Speer zusätzlich die Vorteile einer Stichwaffe hat und die Naginata als Lanzenschwert wirkungsvolle Schnitte ermöglichte. Auch hier übten die Teilnehmer unterschiedliche Techniken unter Grögers Anleitung. | ||
Der nächste Technikbereich lag im Taijutsu, dem waffenlosen Kampf. Hier galt es ganz speziellen Techniken zu entschlüpfen, die mit dem Bo ausgeführt wurden und früher als Halte- oder Transporttechniken eingesetzt wurden. Gröger zeigte, dass es hier nur über Körpereinsatz möglich war, sich zu verteidigen. Immer wieder korrigierte er die Übenden, damit ein effizientes Training möglich war. | ||
Den
Abschluss des Seminars bildeten Techniken mit der Kusari-gama (einer Sichelwaffe,
an der eine lange Kette angebracht ist, welche mit einem schwereren Metallstück
endet, sowie mit dem Shoge (einem mit verlängerter Spitze versehenen
Metallhaken, an dessen Ende ein längeres Seil mit einem Metallring
befestigt war). |
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Diese
beiden Waffen waren typisch für die Ninja, die geheimen Krieger und
Agenten des mittelalterlichen Japan. Gröger zeigte, wie vielfältig
diese Geräte eingesetzt werden konnten. Natürlich wurde auch hier
wieder nur mit Übungswaffen aus Holz gearbeitet. Gröger hatte
dazu bereits vor Jahren von einer Schreinerei entsprechende Übungswaffen
herstellen lassen. Der Umgang mit diesen Waffen erforderte einiges an Geschick.
Aber mit Grögers Unterstützung verstanden die Übenden schnell,
worauf sie zu achten hatten. Nach gut 5 Stunden beendete Gröger das anstrengende aber äußerst lehrreiche Seminar und wurde von den begeisterten Teilnehmern mit einem kräftigen Applaus verabschiedet. |
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